Benediktinerkloster Liesborn

Der bereits im Jahr 815 als Damenstift gegründete Konvent in Liesborn in der Diözese Münster/Westfalen wurde 1131 in eine Benediktinerabtei umgewandelt, welche bis 1803 bestand. Die wohlhabende Abtei wurde zwar durch die Pest im 14. Jahrhundert schwer geschädigt, nahm jedoch im 15. Jahrhundert als Mitglied in der Bursfelder Reformkongregation der Benediktiner erneut einen bedeutenden Aufschwung.

Die mittelalterliche Bibliothek ist durch einen Katalog aus dem Jahr 1219 bekannt. Bis heute blieben 56 Handschriften aus Liesborn erhalten. Der in Münster aufbewahrte Bestand von 70 Handschriften ging am Ende des Zweiten Weltkrieges zugrunde. Die meisten der erhaltenen Stücke bewahrt die Staatsbibliothek zu Berlin auf. Als Teil der Sammlung Marquard Gudes – sind elf Handschriften aus Liesborn in die Herzog August Bibliothek gelangt, wobei die Zuschreibung nicht immer zweifelsfrei ist.

  • Christian Heitzmann

Weiterführende Literatur:

Helmut Müller: Das Kanonissenstift und Benediktinerkloster Liesborn (Germania Sacra N.F. 23), Berlin, New York 1987 (zur Bibliothek: S. 47–57)

Helmut Müller: Art. „Liesborn“, in: Westfälisches Klosterbuch. Lexikon der vor 1815 errichteten Stifte und Klöster von ihrer Gründung bis zur Auflösung, hrsg. von Karl Hengst, Teil 1: Ahlen – Mülheim, Münster 1992, S. 522–529